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Interview> die heilende Kraft von Ayurveda

Die fernöstliche Kultur beeinflusst immer stärker auch unser westliches Gesundheitsverständnis. So nimmt auch der Begriff Ayurveda für immer mehr Menschen einen hohen Stellenwert ein. Ayurveda oder aus dem Sanskrit übersetzt „das Wissen vom Leben“ (āyuh = Leben, veda = Wissen) ist eines der ältesten überlieferten Gesundheitssysteme. Das ganzheitliche Denken im Ayurveda, das die Gesunderhaltung von Körper-Seele-Geist, sowie die Prävention und Heilung von Krankheiten beinhaltet, betrachtet den Menschen als Abbild, als Mikrokosmos im Makrokosmos des Universums und somit unzertrennbar verbunden mit den Kräften und Energien der Natur. Dieses Verständnis unterscheidet sich stark von westlichen Ansichten. Allerdings sind die ayurvedischen Methoden in ihrer Wirksamkeit nicht zu unterschätzen – zahlreiche Personen konnten bereits von den positiven Einflüssen profitieren.

Beatrice Rossi ist im Zürcher Oberland aufgewachsen. Als berufsmäßig viel gereiste Person geht sie es heute in ihrer eigenen komplementärtherapeutischen Praxis für Ayurveda- und Yogatherapie, sowie Schmerztherapie in Zürich gesetzter und ruhiger an. Ursprünglich war sie klassische Balletttänzerin, später war sie im Kulturmanagement für zeitgenössische Bühnenkünste auf der ganz Welt unterwegs, bis sie ein Burn-out zwang, den Beruf zu wechseln. Yoga half ihr in der Zeit sehr und begeisterte sie, sodass sie zuerst fünf Jahre lang Yogatherapie studierte, und später parallel dazu ihr Hobby „Nahrung als Medizin“ in der Ausbildung zur Ayurvedischen Ernährungs- und Gesundheitsberaterin vertiefte. Dann kam eins nach dem anderen dazu, wie die Ayurvedische Heilkunde und Therapie, Massage, manualtherapeutische Kräuter- und Ölanwendungen, Marmatherapie, Ayurvedische Kräuter- und Gewürzkunde, Medizin, Psychologie und soziale Fächer bis zum Branchenzertifikat der OdA KT als Komplementärtherapeutin in Ayurveda – und Yogatherapie. Mittlerweile doziert sie in den zwei Therapiemethoden am IKT-Institut für Komplementärtherapie und ist Mentorin für Praktikanten in den beiden Berufen. Im 2017 erweiterte sie ihr Angebot mit der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht und nach der Dorn-Methode.

All diese Therapien ergänzen sich wunderbar. Wo das eine weniger hilft, kann sie die andere Methode anwenden, oder mehrere miteinander kombinieren. Sie arbeitet seit 2013 alleine und selbstständig in ihrer Praxis. Für die Klienten schafft sie eine vertrauensvolle Basis des Aufgenommenseins und der Akzeptanz. Im Verlauf der Sitzungen nimmt sie sich Zeit für Gespräche, Anleitungen und Erläuterungen. Eine kurze Befundaufnahme geht einer ersten Massage, eine Längere einer Therapie voraus. Wünsche, Ziele, Bedürfnisse, Konstitution, Beschwerden und Kontraindikationen werden so berücksichtigt und individuell an die Person angepasste Massagen oder Therapien ausgewählt. Darauf aufbauend behandelt und begleitet sie die Klienten individuell, ganzheitlich, prozess- und ressourcenorientiert.

Was ist eine Ayurveda Massage?

Es gibt nicht die Ayurveda Massage. Wir haben eine ganze Palette von verschiedenen Massagen anzubieten, je nach dem was die Klienten gerade brauchen. Das kann von Massagen mit Seidenhandschuhen oder Kräuterpulvern, über Ganzkörper-Ölmassagen oder Teilmassagen, Massagen mit Kräuterbeuteln, spezielle Schwangerschaftsmassagen ab der 13. Woche, sanfte beruhigende Massagen mit wenig Druck, anregende Massagen, energetische Marma-Massagen (Energiepunkte), Detox Massagen oder Tiefengewebe Massagen mit viel Druck sein, um einige zu nennen. Was unsere Massagen aber von herkömmlichen sicher unterscheidet, ist erstens das individuell angepasste, das energetische sowie die immer wieder rhythmischen, ausstreichenden Griffe über größere Flächen und dem ganzen Körper, damit die gelösten Toxine gleich mit den Lymphbahnen abgeführt werden. Und es wird je nach Beschwerden oder Konstitution mehr Öl, als bei anderen Massagen üblich angewendet. 

Was bewirkt eine Massage?

Je nach Massage kann sie Stoffwechsel anregend, oder stark herunterfahrend sein und in eine Tiefenentspannung führen. Meist ist sie harmonisierend, entgiftend und regenerierend. Erschöpfung und Nervosität wird ausgeglichen, was auch den Schlaf fördert. Gelenke und Knochen werden weicher und elastischer, Versteifungen wie bei Arthrose wird entgegengewirkt. Es beugt auch Knochenbrüchen bei Osteoporose vor und hilft, sie zu heilen. Muskelverspannungen, -schmerzen und -krämpfe werden gelindert, Blockaden, Ablagerungen und Verklebungen werden gelöst. Der Lymphfluss und der Stoffwechsel werden angeregt und aktiviert. Dies hilft, die fettlöslichen Toxine (die meisten Umweltgifte) schneller auszuleiten, und eine gewünschte Reinigung des Körpers voranzutreiben. Trockene Haut wird genährt und gepflegt. Die meisten Klienten fühlen sich nach einer ayurvedischen Massage wie neu geboren.

Wie oft sollte man zu einer Massage gehen, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen?

Super wäre ab 30 Jahre, je nach Konstitution circa einmal wöchentlich zur Prävention. Das ist aber auch eine Budgetfrage. Einmal monatlich kann auch schon einiges bewirken, wenn man sich zu Hause nebenbei noch massiert. Bei ernsthaften Beschwerden wird therapeutisch, je nach Indikation anfangs eventuell täglich oder zwei- bis dreimal die Woche behandelt. Später werden seltenere Sitzungen nötig sein. Und bei Detox-Kuren sollte täglich, mindestens aber drei- bis viermal in der Woche massiert werden.

Werden für eine Massage spezielle Produkte verwendet?

Es werden je nach Grundkonstitution oder Beschwerden verschiedene individuelle angepasste Ayurvedische Öle verwendet. Ayurveda-Öle sind hochwirksame Therapeutika, die über die Haut aufgenommen werden. In einem Liter Öl sind 1-5 kg Kräuter enthalten. Aus dem filtriertem Kräuter-Dekokt werden anschließend je nach Rezeptur schwarzes Sesam-Öl oder Kokos-Öl, Ghee (Butterreinfett) oder/und Milch zugemischt und viele Stunden bis mehrere Tage gekocht. Ayurvedische Öle dringen tief ins Gewebe ein und sind heilend. Je nach Massage werden auch Seidenhandschuhe benutzt oder anregende Kräuterpulvermischungen, sowie eigens hergestellte Kräuter- oder Reisbeutel in einer individuell an die Beschwerden angepassten Rezeptur.

Das Interview fand mit der Plattform pro pronto statt.