Ghee – das ayurvedische Nahrungs- und Heilmittel

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Ghee (sprich „Gi“), bei uns auch bekannt als eingesottene Butter oder Butterschmalz, wird seit über 2000 Jahren in Indien, Pakistan, Südostasien sowie im arabischen Raum als einfaches und sehr wirksames Heilmittel erfolgreich eingesetzt. Auch bei uns in Europa wurde von unseren Müttern oder Grossmüttern die eingesottene Butter in der Küche vor allem zum Braten benutzt. Eine klassische Rösti war undenkbar ohne Ghee. Auch in der Ayurveda-Küche wird  Ghee zum Schmoren und Anbraten angewendet. Das goldene Elixier, ist auch von Personen mit Laktoseintoleranz gut verträglich.

Früher als es keinen Kühlschrank gab, in armen Ländern auch jetzt noch, war oder ist es notwendig die Nahrungsmittel auf verschiedene Arten zu konservieren. Durch das Ausschmelzverfahren der Butter wird Eiweiss, Wasser, Milchzucker und Salz vom reinen, später hoch erhitzbaren Butterfett getrennt, und wird anschliessend gefiltert.  Das Butterreinfett kann durch diese Klärung nicht mehr ranzig werden, da der Wassergehalt, der Proteinanteil und Mikroorganismen in der Butter für das ranzig werden verantwortlich sind.

Ghee ist Lebensmittel und Heilmittel in einem. Es wirkt entsäuernd, entzündungshemmend, reinigend und stärkt das Verdauungsfeuer Agni. Auch ist er ein optimaler Nähr- und Wirkstoffträger für Heilkräfte aus Kräutern und Gewürzen. Ghee wird  daher im Ayurveda auch äusserlich und innerlich in unterschiedlichen Zubereitungen medizinisch und therapeutisch eingesetzt, und kommt vor allem bei Pancakarma-Kuren als Hilfe zur Entgiftung voll zum Einsatz. Das Ghee-Trinken soll in erster Linie der Lösung und Ausleitung fettlöslicher Toxine und Schlacken dienen.

Am günstigsten und geschmacklich besten kommt es, wenn Sie Ghee selbst herstellen.

Rezept: 400-600 Gramm Biobutter (ergibt ca. 330-500 Gramm Ghee) langsam in einer Stahlpfanne ohne Deckel von 18-20 cm Breite bei schwacher Hitze schmelzen, und bei niedriger Temperatur 15-20 Minuten köcheln lassen. Spätestens ab dann sollten Sie unbedingt ein Auge auf die Pfanne werfen. Bei Bedarf mit einem Holzlöffel die flüssige Butter umrühren, damit sie nicht anbrennt. Wenn der weisse Schaum anfängt zu verkrusten und das Ghee eine goldgelbe Farbe annimmt, sollten Sie die Pfanne vom Feuer nehmen. Das sehr heisse Butterfett köchelt dann noch circa 5 Minuten ohne Erhitzung weiter. Wenn Sie die Pfanne nicht rechtzeitig vom Herd nehmen, kann der proteinhaltige weisse Schaum gern anbrennen. Warten Sie noch weitere fünf Minuten, damit das Ghee ein bisschen abkühlen kann und filtern Sie durch ein normales Tee- oder Milchsieb die goldenfarbene Flüssigkeit in ein lichtundurchlässiges Gefäss (am besten Porzellangefäss, zum Beispiel eine grosse Tasse mit kleinem Teller oder Holzdeckel abgedeckt), das bei Raumtemperatur aufbewahrt wird.  Der fertige Ghee ist so mehrere Wochen haltbar.